Kapitel 1
„Seit wann wartest du nicht, bis ich aufwache?“
„Seit du so lange schläfst. Was hast du bloß gemacht gestern Abend?“
Ich streckte mich und gähnte herzhaft. Mein „Guten Morgen“ kam ein bisschen spät. Er schenkte mir ein Lächeln. „Guten Morgen“ kam es zurück. Er stand auf nahm mich in die Arme und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Hast du Hunger?“ Er ging zum Kühlschrank. Meistens war das alles, was messbare Zärtlichkeiten am Morgen anging. Doch ich wollte mich nicht schon wieder abwimmeln lassen. Ich wollte die Mission Zerstör seine Berührungsängste endlich hinter mich bringen. Zwei Wochen war es her, dass wir es endlich geschafft hatten, alle Hürden zu überwinden um zusammen zu sein. Nun gab es eben noch die kleine Hürde um ‚richtig’ zusammen zu sein. „Nein“, sagte ich bestimmt.
„Du musst doch Hunger haben“
„Wenn du dir so sicher bist, wieso fragst du dann überhaupt?“
„Wieso bist du beleidigt?“
„Wie kommst du darauf, dass ich beleidigt bin?“
Er seufzte. „Ich kenne dich nun mal.“
Die Kühlschranktür fiel zu, schon war er bei mir, legte die Hände auf meine Schultern und sah mich nachdrücklich an. „Was ist?“ Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Ach so“, seufzte er und sagte erneut: „Guten Morgen.“ Dann senkte er seinen Kopf, küsste mich. Ganz und gar nicht zärtlich. Seine Hände durchwählten mein Haar, er drückte mich gegen die Wand. „Zufrieden?“, fragte er, als er sich löste. Ich nickte. „Jetzt hab ich Hunger.“ Wieder ging er zum Kühlschrank. „Was darf es sein?“ „Nichts aus dem Kühlschrank.“ „…“ „Was?“ „Beth, ich…“ Er hatte die Anspielung richtig gedeutet. „Was ist so schlimm? Es wäre ja nicht das erste Mal. Gerade mal das Zweite“, murmelte ich. „Ich hab Angst“, gestand er.
„Brauchst du nicht. Ich vertraue dir.“
„Ich hab Angst davor, dass es alles wieder zerstört.“
Vorsichtig ging ich auf ihn zu und stieß mit dem Fuß die Kühlschranktür zu. Wenn man dachte mich würde das alles keine Anstrengung kosten, dann täuschte er sich gewaltig. Ich musste all meinen Mut zusammennehmen um verführerisch rüber zu kommen. Ich legte die Arme um seinen Hals, unsere Gesichter berührten sich fast.
„Hey, ich bin es.“ Ich hatte keine Ahnung warum ich das gesagt hatte. Wahrscheinlich wollte ich ihm sagen, vertrau mir. Doch es war auch völlig egal. Es wirkte. Seine Lippen legten sich auf meine. „Ab ins Bett“, murmelte er. Ich kicherte. Er warf mich über seine Schulter und trug mich zurück ins Schlafzimmer.
Die Atmosphäre wurde eine halbe Stunde später von Micks Handy unterbrochen. Genervt drückte er den Anrufer weg.
„Wer war’s?“
„Unwichtig.“
„Im Ernst, wer war’s“
„Völlig nebensächlich.“ Er hielt stand. Ich fragte mich warum er es mir nicht sagen wollte. Doch irgendwie hatte er Recht. Eigentlich war jetzt alles Unwichtig. Er und ich, genau hier. Das war es was wichtig war. Doch der Anrufer war hartnäckig und rief nur wenig später noch einmal an. Diesmal ging Mick seufzend ran. „Joseph“, seufzte er in den Hörer. Natürlich war es Joseph. Niemand anders würde uns jetzt stören. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich mit einem Schlag. „Was hat sie gesagt?“ Er sprang auf und begann schon sich anzuziehen. „Und was verlangt sie dafür? … Wie viel? … Alles klar ich komme.“
Als er auflegte, war er schon fertig angezogen. Er trug, das was er eigentlich immer trug. Dunkle Jeans, schwarzes Hemd unter dunklem Strickpullover. Als er das Zimmer verließ folgte ich ihm. Im Flur nahm er seinen tiefschwarzen Mantel vom Haken. Ich lehnte mich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war ein Meister darin zu verschwinden, ohne mir irgendetwas zu sagen. Doch das musste ich ihm ganz dringend abgewöhnen. Das hier sollte etwas Ernsthaftes werden. Es sollte ewig halten. Wobei ich bei dem Begriff ‚ewig’ wohl vorsichtig sein sollte. Er bedeutete für Mick noch etwas ganz anderes als für mich. Endlich drehte er sich um und schien tatsächlich mit mir zu reden.
„Tut mir Leid“, sagte er, „ich bin es nicht gewohnt, jemanden von meinen Vorhaben in Kenntnis setzen zu müssen.“
„Was ist los? Was hat Joseph gesagt?“
„…“
„Na los, erzähl.“
„Coraline hat angerufen.“
„…“
„Ich hätte es dir nicht sagen sollen.“
„Nein ist schon in Ordnung.“
„Ich kann verstehen, dass du…“
„Mick, diese Frau hat mich entführt als ich ein Kleinkind war. Es war das schrecklichste Erlebnis meines Lebens. Ich hatte ständige Todesangst.“
„Ich weiß ich…“
„Und das schlimmste war, das sie zurückkam. Und es fast geschafft hätte, alles zu zerstören. Alles. Und du willst das verstehen.“
„Beth.“ Er war wütend. „Ich weiß was sie dir angetan hat. Aber glaub mir, auch mir hat sie schlimme Dinge angetan und deshalb muss ich jetzt zu Joseph um zu erfahren was sie im Schilde führt. Sie ist nicht hier, sie ist immer noch in Frankreich. Du wirst jedes Detail von mir erfahren, aber lass mich bitte allein mit Joseph sprechen.“ Er atmete tief durch.
Als er sich umdrehte fasste ich ihn am Ärmel drehte ihn zu mir herum und schloss ihn ganz fest in meine Arme. Zweimal an diesem Tag hatten wir nun schon wegen mehr oder weniger wichtigen Dingen diskutiert. Dabei war es gerade erst Mittag. Es war einfach nicht zum aushalten. Wieso konnte er nicht einfach ein Mensch sein, es würde alles so einfach sein…
Als er weg war blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit einem Sandwich aufs Sofa zu setzen und fern zu sehen. Es lief nichts Gescheites und ich nickte irgendwann ein.
Ich träumte von Ihr. Von Coraline. Sie trug ein weißes Kleid und einen Schleier. Daneben Mick im schwarzen Anzug, weißes Hemd, er sah umwerfend aus. Doch die Szene war falsch. Vollkommen falsch. Er hielt sie im Arm und dann küsste er sie. Mein Gesicht war Tränenüberströmt als ich die Augen aufschlug. Ich hatte keine Ahnung mehr warum und was ich geträumt hatte. Verstört lief ich ins Schlafzimmer und suchte in der Kommode nach Taschentüchern. Mir fiel ein komisches Fläschchen mit Lederband in die Hände. Was war das? Ach ja. Black Crystal. Die Vampir-Droge. Ich hatte sie einmal ausprobiert und es war… na ja… ein seltsames Gefühl gewesen. An das meiste hatte ich mich nicht erinnern können. Doch nach dem was Mick mir erzählt hatte, musste es total peinlich gewesen sein. Ich pfefferte das Fläschchen zurück in die Schublade. Es klopfte an der Tür. Ich wischte mir die Tränen weg und stürmte zur Tür.
Beth Turner.
Moonlight - So könnte es weitergehen...
Freitag, 2. Juli 2010
Mittwoch, 30. Juni 2010
Prolog
Die Sonne schien hell, als ich am Morgen erwachte. Mit der Hand tastete ich den Platz neben mir ab, er war leer. Vorsichtig setzte ich mich auf. Es war ein seltsames Gefühl, beim Aufwachen allein zu sein. Sonst war er immer da, doch jetzt… Wo steckte er? „Mick?“ Meine Stimme war matt und kratzig. „Beth“, antwortete er aus der Küche. Erleichtert stand ich auf und schlüpfte in sein mir viel zu großes Hemd. Ich atmete tief ein. Sein Geruch umgab mich. Einfach umwerfend. Barfuss tapste ich durch den Raum und blieb im Türrahmen stehen. Er saß am Tisch ein Glas ‚Kirschsaft’ in der Hand. So würde es zumindest jeder sagen, der ihn jetzt sah. Die Wahrheit war, dass Mick seine morgendliche Ration Blut zu sich nahm. Die ersten Sätze meiner Geschichte klangen vielleicht noch ganz normal. Doch nichts an unserer Beziehung ist normal. Es sei denn, man nennt es normal wenn ein Mädchen mit einem Vampir zusammen ist…
Beth Turner
Beth Turner
Hallöchen
Hey ihr da draußen!
Du kennst bestimmt die Serie Moonlight, oder? Sonst wärst du wahrscheinlich nicht auf meinem Blog.
Falls nicht, was ja durchaus sein kann, dich das hier aber interessiert, kannst du dir die Serie ja mal anschauen.
Du kannst sie auf DVD kaufen oder auf beliebigen Websites ansehen. Myvideo.de, YouTube.com, ich empfehle: kino.to.
Jedenfalls habe ich "meine persönliche 2. Staffel" in Buchform aufgeschrieben und werde hier nach und nach, Kapitel für Kapitel veröffentlichen.
Und jetzt viel Spaß bei meiner Interpretation der weiteren Ereignisse.
Tschüsschen ;)
Du kennst bestimmt die Serie Moonlight, oder? Sonst wärst du wahrscheinlich nicht auf meinem Blog.
Falls nicht, was ja durchaus sein kann, dich das hier aber interessiert, kannst du dir die Serie ja mal anschauen.
Du kannst sie auf DVD kaufen oder auf beliebigen Websites ansehen. Myvideo.de, YouTube.com, ich empfehle: kino.to.
Jedenfalls habe ich "meine persönliche 2. Staffel" in Buchform aufgeschrieben und werde hier nach und nach, Kapitel für Kapitel veröffentlichen.
Und jetzt viel Spaß bei meiner Interpretation der weiteren Ereignisse.
Tschüsschen ;)
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